Scheidung mit Kind: Kommunikation ist Schlüsselbild

Scheidung mit Kindern: Kommunikation ist der Schlüssel

Ist die Scheidungsentscheidung gefallen, gibt es vieles zu arrangieren und zu besprechen. Scheidungspartner befinden sich in der Regel in einer emotionalen Achterbahnfahrt, was eine vernünftige Einigung erschwert. Noch schwieriger wird es, wenn Kinder im Spiel sind. Durch die Kinder seid ihr mehr oder weniger ein Leben lang aneinander gebunden. Regelmäßig müssen Sie gemeinsam Vorkehrungen treffen. Das macht eine Scheidung mit Kindern in jedem Fall emotional belastender und hat große Auswirkungen auf die Kinder. Um so gut wie möglich zu trennen, ist es wichtig, diese Entscheidungen gemeinsam zu treffen und eine gute Kommunikation zwischen den Parteien ist ein entscheidender Faktor. Durch gute Kommunikation können Sie emotionale Schäden untereinander, aber auch für Ihre Kinder verhindern.

Kommunikation mit Ihrem Ex-Partner

Wir trennen Beziehungen, die wir voller Erwartungen und mit den besten Absichten begonnen hatten. In einer Beziehung haben Sie oft ein festes Muster, mit dem Sie als Partner aufeinander reagieren. Eine Scheidung ist der Moment, dieses Muster zu durchbrechen. Und sich selbst gut zu sehen, denn Sie wollen ab jetzt Dinge anders machen, für sich selbst, aber auch für Ihre Kinder. Dennoch gibt es manchmal Enttäuschungen und Missverständnisse. Die Basis jeder Beziehung ist Kommunikation. Wenn wir uns anschauen, wo in unserer Kommunikation etwas schief läuft, stellt sich heraus, dass die Fehler in der Regel nicht am Inhalt des Gesprächs liegen, sondern an der Art und Weise, wie Dinge gesagt werden. Die andere Person scheint dich einfach nicht zu „verstehen“ und bevor du dich versiehst, findest du dich wieder in den gleichen alten Fallen wieder. Die Annahme und Abwicklung einer Scheidung ist für ein Kind eine schwierige Aufgabe. Aufgrund der schlechten Kommunikation zwischen den Ex-Partnern können die Kinder noch mehr psychische Probleme entwickeln.

Auswirkungen der Scheidung auf Kinder

Scheidung ist ein schmerzhaftes Ereignis, das oft von Konflikten begleitet wird. Dies kann den Partner physisch und psychisch betreffen, aber auch die Kinder. Die häufigsten Folgen einer Scheidung für Kinder sind ein geringes Selbstwertgefühl, Verhaltensprobleme, Angstzustände und depressive Gefühle. Wenn eine Scheidung sehr konfliktreich und komplex ist, sind die Folgen auch für Kinder gravierender. Der Aufbau einer sicheren Bindung zu den Eltern ist eine entscheidende Entwicklungsaufgabe für kleine Kinder. Eine sichere Bindung erfordert günstige Bedingungen, wie zum Beispiel einen verfügbaren Elternteil, der Ruhe, Sicherheit, Stabilität und Vertrauen bietet. Diese Bedingungen stehen während und nach einer Scheidung unter Druck. Während einer Trennung ist es für kleine Kinder wichtig, die Bindung zu ihren Eltern weiterführen zu können. Ein sicherer Kontakt zu beiden Elternteilen ist dabei elementar. Eine unsichere Bindung kann zu vermindertem Selbstvertrauen, verminderter Belastbarkeit und Verhaltensproblemen führen. Auch erleben Kinder die Trennung oft als Stresssituation, die sie weder kontrollieren noch beeinflussen können. In unkontrollierbaren Stresssituationen neigen Kinder dazu, das Problem zu ignorieren oder zu leugnen und sogar posttraumatischen Stress anzunehmen. Stress kann auch zu Loyalitätskonflikten führen. Loyalität ist die natürliche Bindung zwischen Eltern und Kind, die bei der Geburt entsteht, wobei ein Kind fast immer beiden Eltern gegenüber loyal ist. Bei Loyalitätskonflikten können ein oder beide Elternteile stark von ihrem Kind abhängig sein. Bei einer komplexen Scheidung können Eltern ihr Kind manchmal bewusst oder unbewusst zur Wahl zwingen. Dadurch entsteht ein innerer Konflikt beim Kind, das natürlich beiden Elternteilen treu sein möchte. Sich entscheiden zu müssen ist für ein Kind eine aussichtslose Aufgabe und führt oft dazu, dass es versucht, sich zwischen beiden Elternteilen zu entscheiden. Es kann sein, dass ein Kind von einem Wochenende mit dem Vater zur Mutter nach Hause kommt und dem Vater sagt, dass es sehr schön war, aber der Mutter, dass es furchtbar langweilig war. Studien zeigen, dass es für ein Kind wichtig ist, die Zustimmung eines Elternteils zu bekommen, um eine gute Zeit mit dem anderen zu haben. Bei manchen Scheidungen kann es sogar vorkommen, dass sich das Kind für das elterliche Wohl verantwortlich fühlt oder macht. Das Kind ist (und/oder fühlt) zu einer unsachgemäßen Betreuung berufen. Die oben genannten Auswirkungen treten häufig bei einer elterlichen Scheidung auf, bei der es zu vielen Missverständnissen und Spannungen zwischen den Eltern kommt.

Scheidung verhindern

 Als Eltern wollen Sie das Beste für Ihr Kind, schon allein deshalb können Kommunikationsprobleme vermieden werden. Im Folgenden geben wir Ihnen einige Tipps, damit Sie auch in der schwierigen Zeit Ihrer Scheidung weiterhin gut mit Ihrem Ex-Partner kommunizieren können:

  • Es ist wichtig, sich weiterhin zu sehen und Gespräche von Angesicht zu Angesicht zu führen. Versuchen Sie, schwierige Entscheidungen über WhatsApp oder einen Anruf zu vermeiden.
  • Hören Sie dem anderen zu (aber schauen Sie sich selbst an!) Hören Sie dem anderen aufmerksam zu und antworten Sie nur auf das, was er oder sie sagt. Bringen Sie keine Dinge ein, die für dieses Gespräch nicht relevant sind.
  • Versuchen Sie immer, ruhig und respektvoll miteinander zu bleiben. Wenn Sie während eines Gesprächs starke Emotionen bemerken, beenden Sie es, damit Sie es später in Ruhe fortsetzen können.
  • Wenn Sie während eines Gesprächs alle Ihre Forderungen sofort auf den Tisch legen, kann dies Ihren Partner entmutigen. Versuchen Sie daher, Entscheidungen über die Dinge in Ruhe einzeln zu treffen.
  • Wenn Sie ein Thema besprechen, versuchen Sie immer, Ihren Ex-Partner dazu zu bringen, zu reagieren und sich zu äußern. So bekommen Sie eine klare Vorstellung davon, was Ihr Ex-Partner über das Thema denkt.
  • Versuchen Sie in den Gesprächen, Dinge zu erledigen, anstatt Ihrem Ex-Partner die Dinge zu missbilligen. Sie werden sehen, dass Sie mit einer positiven Einstellung bessere Gespräche führen.
  • Um das Gespräch zu erleichtern, ist es hilfreich, geschlossene Wörter wie „immer“ und „nie“ zu vermeiden. Auf diese Weise halten Sie ein offenes Gespräch und können weiterhin gute Gespräche führen.
  • Gehen Sie gut vorbereitet ins Vorstellungsgespräch. Dazu gehört auch, über die Dinge nachzudenken, die für Sie kompliziert oder emotional sein könnten.
  • Stimmen Sie zu, dass Irritationen direkt ausgedrückt und nicht in Flaschen aufbewahrt werden sollten.
  • Sprechen Sie über die Gespräche, die Sie mit Ihren Mitmenschen führen. Auf diese Weise haben Sie ein Ventil für Ihre Emotionen und sie können Ihnen helfen, die Dinge ins rechte Licht zu rücken oder Ihnen weitere Tipps für zukünftige Gespräche zu geben.

Unterstützung

Neben der Unterstützung durch Ihren Anwalt und/oder Mediator stehen Ihnen bei schwierigen Scheidungen verschiedene Formen der Hilfe zur Verfügung. Sie können sich zum Beispiel Unterstützung bei nahestehenden Menschen, Sozialarbeitern oder Leidensgenossen suchen. Wenn es um die Unterstützung von Kindern geht, gibt es Freiwilligenorganisationen und Jugenddienste, die Orientierung geben können. Über schwierige Entscheidungen zu sprechen gibt Sicherheit, Klarheit und trägt zu einer positiven Einstellung bei.

Schloss und Schlüssel

Dass die Interessen der Kinder an erster Stelle stehen sollen, scheint selbstverständlich und daher nicht der Rede wert. Aber es kann auch ein wichtiger Schlüssel sein, wenn Sie etwas nicht gemeinsam erarbeiten können: Überlegen Sie, was sich die Kinder wünschen? Damit sind viele Diskussionen erledigt. Das Erkennen des Musters, in dem Sie zusammen gefangen sind, ist der erste Schritt, um es zu stoppen. Ein solches Muster zu stoppen ist keine leichte Aufgabe: Das ist Spitzensport und verlangt von Ihnen als Eltern, dass Sie schauen, was die Kinder brauchen und woher Ihre Emotionen in der Kommunikation mit Ihrem Ex-Partner kommen. Der schnellste Weg in die Zukunft ist, zu erkennen, was Sie bewegt und sich selbst die Frage zu stellen, die Sie dazu bringt, sich einzusperren und nicht mehr rational mit dem anderen Elternteil diskutieren zu können. Und da liegt meist der Schlüssel.

Sie planen eine Scheidung und möchten für Ihre Kinder alles so gut wie möglich regeln? Oder haben Sie nach der Scheidung noch Probleme? Zögern Sie nicht, sich an die Scheidungsanwälte of Law & More. Wir beraten und unterstützen Sie gerne.

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